Thangka – Das buddhistische Lebensrad

62 x 87 cm – Mineralfarben mit 24k reinem Gold auf Leinwand

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Das buddhistische Lebensrad

    • Herstellungsart: Malerei
    • Herkunft: Nepal
    • Material: Mineralfarben mit 24k reinem Gold auf Leinwand
    • Größe: 62 x 87 cm

    Das Speichenrad ist ein uraltes indisches Symbol, es wurde im frühen Buddhismus zum Sinnbild des universellen Gesetzes und der Lehre, die Buddha erstmals im Wildpark von Sarnath verkündete. Das Rad der Lehre wird häufig von zwei knienden Gazellen flankiert dargestellt.

    Das Lebensrad ist in fast allen tibetisch buddhistischen Klöstern im Eingangsbereich als Wandmalerei zu sehen. Es ist nicht nur ein Appell, sein Leben zu ändern, sondern auch ein Spiegel, in dem der Mensch sich selbst erkennen kann, weil es ein verschlüsselter Ausdruck seines Unbewussten ist.

    Das Rad wird von einem zähnefletschenden Ungeheuer in den Klauen gehalten, das verschieden interpretiert wird. Am häufigsten wird es als Yama [Totengott] gedeutet, es finden sich aber auch Beschreibungen als Mara [Versucher Buddhas] oder als männlichen oder weiblichen Riesen [Rakshasa/Rakshasi, tib.: Srinpo/Srinmo].

    In der Mitte des Rades bewegen sich drei Tiere: ein Schwein, eine Schlange und ein Hahn. jedes von Ihnen beißt in den Schwanz des vorangehenden, so dass sie zu einer geschlossenen Kette verbunden sind. Die Kraft, die ein Rad antreibt, setzt an seiner Nabe an. Die drei Tiere sind Sinnbilder jener Kräfte, die das Rad des Lebens treiben. Diese Kräfte werden in der buddhistischen Überlieferung auch "Die Drei Unheilsamen Wurzeln" genannt, weil aus Ihnen alles Elend des Lebens wächst. Sie werden auch "Die Drei Gifte" genannt, denn sie verderben uns von innen.

    Der Hahn steht für Gier, die Schlange für Hass und das Schwein für Verblendung. Es gibt auch Interpretationen, bei denen die Gier durch die Wollust und der Hass durch den Neid ersetzt werden. In diesen drei Geisteshaltungen wurzeln alle Knechtschaft und alles Leiden der Menschen.

    Rund um den inneren Kreis finden wir die sechs Bereiche, in die wir wiedergeboren werden können:

    1. Welt der Götter

    Im Reich des Genusses bewirkt die Verblendung Stolz und Leichtsinn; das Leid besteht in der Illusion der Ewigkeit dieses glücklichen Zustandes, dem doch der Rückfall [Wiedergeburt] in niedrigere Daseinsbereiche erfolgen kann. Die aus Lotosblüten geboren Götter frönen einem prächtigen Leben, send aber dennoch dem Gesetz des Todes und der Wiedergeburt unterworfen. Der Bodhisattva Avalokiteshvara erscheint als weißer Buddha mit der Laute und verkündet die Tugend der Meditation zur Befreiung der irrigen Vorstellung eines dauerhaften "Ich".

    2. Welt der Menschen

    Im Reich der Tat sind die Lebewesen in Egoismus und Leidenschaften verstrickt, die Ihnen Alter, Krankheit und Tod bescheren. Der gelbe Buddha Shakyamuni mit Almosenschale ruft die Menschen zu Willenskraft und Energie auf. Eine Wiedergeburt als Mensch ist die erlösungsgünstigste, da der Mensch imstande ist, die heiligen Schriften zu lesen und zu verstehen.

    3. Welt der Hungergeister

    Die Hungergeister leben im Reich der unbefriedigten Begierden. Sie können wegen ihres engen Schlundes nichts zu sich nehmen und leiden unter Hunger und Durst. Den Giften Habgier und Geiz setzt der rote Buddha mit dem Nektargefäß die Tugend der Freigiebigkeit und Opferbereitschaft entgegen.

    4. Welt der Höllenwesen

    Im Reich der Qual müssen die Lebewesen, verschuldet durch Zorn und Hass, schreckliche Torturen durch Hitze und Kälte erleiden. Auch hier weist ein Buddha mit Wasser zur Reinigung den Höllenwesen den Tugendpfad der Geduld. Im Zentrum der Hölle sitzt der Totengott Yama zu Gericht über einen Sünder, dessen gute und schlechte Taten durch Kugeln in zwei Behältern versinnbildlicht werden. Auf einer Waage zur Linken werden die Kugeln gegeneinander zur Entscheidung über das Schicksal des Menschen abgewogen.

    5. Welt der Tiere

    Im Reich der Furcht wird der Mensch aus Unwissenheit und Willensschwäche hineingeboren. Hier sind geistige Unwissenheit und Stumpfheit der Tiere anzutreffen, die zur Unterdrückung der Tiere durch die Menschen, zu Jagd und Fleischgenuss führen. Der Buddha mit dem Buch der Tugendvollkommenheit will den Tieren den Weg in das Reich des Wissens führen. Der Buddha mit dem Schwert weist den Weg auf den Pfad der sittlichen Zucht.

    6. Welt der Halbgötter

    Im Reich des Kampfes der Halbgötter und Titanen herrschen ständig Kampf und Streit mit de Göttern, aus dem Neid über den Besitz des Wunschbaumes heraus. Die Halbgötter besitzen die Wurzeln des Baumes und müssen ihn mit Wasser ernähren, während die Götter ohne Arbeit in den Besitz seiner Früchte kommen.

    Es gibt auch Lebensräder mit nur fünf Bereichen [hier sind die Bereiche der Götter, und der Halbgötter, zusammengezogen].

    Außenring des Lebensrades

    Der Außenring des Lebensrades gibt in 12 Spalten symbolisch die Abhängigkeiten im menschlichen Leben nach der buddhistischen Lehre wieder. Es sind Szenen dargestellt, die im Kreislauf von Geburt und Tod durchlaufen werden:

    1. Nichtwissen [Alte, blinde Frau]
    2. Tatabsicht, Gestaltung [Töpfer mit Gefäßen]
    3. Unstetes Bewusstsein [umherspringender, früchteverzehrender Affe]
    4. Name und Form [Schiff mit Besatzung]
    5. Sechs Sinnesbereiche [Haus mit fünf Fenstern Sinne und einem Tor Denken]
    6. Berührung, Kontakt der Sinnesobjekte [Liebespaar]
    7. Empfindung und Gefühle [Pfeil im Auge]
    8. Begierde, Lebensdurst [Biertrinker]
    9. Ergreifen der Sinnenwelt [Früchtesammler]
    10. Werden [Schwangere Frau]
    11. Geburt [gebärende Frau]
    12. Alter und Tod [Leichenträger

    Das Lebensrad als Sinnbild

    Einem alten indischen Text zufolge war Maudgalyâyana, einer der bedeutendsten Schüler Buddha Shakyamunis, im Laufe seiner Ausbildung die Fähigkeit erworben, sich tief in das Leben anderer einzufühlen. Dementsprechend wurde er ständig von Mönchen und Nonnen, von männlichen und weiblichen Laienanhängern umlagert, die um seinen Rat oder seine Belehrungen baten.

    Als Buddha sah bemerkte er, es gebe nicht genügend Menschen wie Maudgalyâyana, um alle zu belehren, die seiner bedürften. Deshalb, schlug er vor, möge man ein Sinnbild anfertigen, um die Lehren Maudgalyâyanas darzustellen. Er unterwies seine Jünger darin, das Lebensrad zu malen, welches, angebracht am Eingang eines jeden Klosters, die verschiedenen Daseinsbereiche und die ihnen zugrundeliegenden Prozesse zeigen solle. Ein Mönch sei dort jeweils mit der Aufgabe zu betrauen, Besuchern und Novizen die Bildersprache zu erläutern.

    So stellt das Rad heute ein Mahnmal für die Wiedergeburtsbereiche der Lebewesen als Götter, Halbgötter, Menschen, Tiere, Hungergeister und Höllenwesen dar.